Wer Quedlinburg besucht, der wird bestimmt sehr viel über den Burgberg mit seinem Schloss gehört haben. Er thront erfurchtsgebietend über der Stadt. Doch neben diesem Berg gibt es noch eine zweite Erhebung, die zum Stadtgebiet Quedlinburg gehört. Es ist der Münzenberg, er ist eines der schönsten Stadtteile von Quedlinburg.
Dieser Münzenberg besteht heutzutage aus einer ganzen Reihe von kleinen Häusern. Diese haben sich auf dem Berg festgesetzt und blicken weit über Quedlinburg und dem Harzer Vorland. Jedes Haus hat seine eigene Bauweise und Geschichte. Aber alle haben einen Ursprung, der weit in die frühen Jahrhunderte der Stadtgeschichte zurückgeht.
Grund des Entstehens des Münzenberg war die Stiftung und Gründung eines Frauenklosters, welches der Heiligen Maria geweiht war. Gestiftet wurde dieses Kloster in der Amtszeit der ersten Äbtissin Mathilde. Bestand hatte dieses Kloster bis zum Bauernkrieg, beziehungsweise zur Reformation. Die Reformation wurde in Quedlinburg im Jahre 1539 unter der Herrschaft der Äbtissin Anna II. eingeführt. Anschließend lag dieses Kloster einige Jahrzehnte brach, wurde zum Teil als Steinbruch genutzt und so ab 1580 herum von Handwerkern, fahrende Leute und Musiker besiedelt. Die dort befindlichen Häuser sind heute noch so klein und niedlich, wie sie von den ersten Siedlern gebaut wurden. Die Leute, die hier oben ein Häuschen haben, wollen nicht wieder fortziehen, wenn es auch größere Wohnungen in Quedlinburg gibt. Für mich als Nachtwächter ist es immer wieder eine spannende und schöne Sache mit den Gästen der Stadt Quedlinburg diesen Berg bei Nacht zu besuchen. Wenn der Rundgang beendet ist, sieht man die Begeisterung meiner Gäste in deren Gesichter geschrieben.
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